vrooom, vrooooom, vroooooom……

Das ich auch zu den Kindern gehört habe, die ihre Lieblingsspielzeuge über den Boden schoben, weiß ich. Bei den Geräuschen bin ich mir nicht so sicher ;-).

Seit Januar muss ich dafür allerdings nicht mehr auf den Knien herumrutschen.
Als ob man noch nicht genug Hobbies hätte, dachte ich mir, wenn du es jetzt nicht machst……
Schließlich hat die „Unvernunft“ gesiegt, es sollte endlich eine richtige Serie sein. Und nicht nur eine in der Vitrine.
Wie es dazu kam, schrieb ich schon kurz  im Beitrag vorher. An einem kalten und feuchten Tag im Januar ging es also ins „Bergische“, den Blaumann griffbereit. Denn man will ja auch mal genauer schauen.
Aber ich soll wohl schon das Glänzen in den Augen gehabt haben……
Und dann die Probefahrt, nicht was der unbekümmerte Joghurtbecherkäufer nun denkt. ….nun kam dieses schrökliche Grinsen dazu…

„Dem willenlosen Sixappeal der roten Zora verfallen. Willkommen im Dschungelcamp, in dem Männer sich von M6er Schräubchen erniedriegen lassen, in braunem Gold waten, von Nachbarn argwöhnisch beäugt werden, sich von einfachen geschlossenen Stromkreisen auslachen lassen, und bei Nachtfahrten das Rauchen wieder anfangen, weil man im Moment des Anzündens doch noch einen Teil der Straße sieht.
(Guido im blacklandy.de Forum)

Ich war mir recht schnell sicher das es genau dieser sein muss, gesucht hatte ich schon eine kleine Weile. Speziell die Serie III als 109er „Station Wagon“ sind in brauchbarem Zustand nicht einfach zu finden.
Und um den Wahnsinn zu vollenden auch noch ein „6pot“, 6 Zylinder aus einer Zeit in der ich noch nicht einmal geplant war. Ursprünglich aus dem PKW Bereich von Rover, man wollte etwas stärkeres als die normalen 4 Zyl. für verschiedene Märkte.
Natürlich hat auch an Tirolino die Zeit ihre Spuren hinterlassen. Aber man muss sich nicht am nächsten Wochenende gleich mit dem Inselblech befassen. Nicht nur dafür gilt mein Dank dem Vorbesitzer, der sich um die wichtigen Dinge auch gekümmert hat.

Nachdem ich also das Objekt meiner Begierde 36x umrundet und  1/2 Stunde druntergelegen hatte, war es Zeit für Zwischenmenschliches.
Andreas hatte Anfangs Zweifel und wollte sehr genau wissen, ob ich mir eigentlich im Klaren über mein Vorhaben bin.
Schließlich, ich habe auch keine passende Garage, nur zum Brötchen holen is nich.
Also, dann fahren wir mal.
Man ist ja schon sehr verwöhnt, wie ich schnell festgestellt habe. Auch wenn ich mich sofort wohl gefühlt habe, den dritten Gang habe ich am Anfang vergebens gesucht…
„Eben war er noch da, bin ja selber gerade gefahren“
„Das wird schon“, Recht hat er gehabt. War schon interessant, in einer Kurve zum stehen zu kommen und hinter dir wartet alles. Aber es hat keiner gehupt…
„Du musst mehr Gas geben, dass ist kein Panda“
Naja, irgendwann war auch das geschafft.
Und keiner hat ein Foto von meinem Grinsen gemacht….
Die Fahrt nach Hause war schlimm, auch der Gedanke, dass ich ihn bald vor der Tür stehen habe half nicht – Naja…..

Ein paar Tage später wurde er dann abgeholt, die 44 Km nach Hause waren ein Erlebnis ohne Vergleich.
Das erste Mal den eigenen Land Rover fahren !
Heute hat er einige Km mehr auf dem Tacho, und ich stelle komige Änderungen an mir fest.
Man spricht mit seinem Auto…die Mundwinkel gehen nach oben wenn ich ihn sehe…und bleiben wie festgetackert dort. Es soll Menschen geben die das nicht kennen.
Ein paar Mal hab ich mir den Spass gegönnt und gekurbelt…obwohl die Batterien in Ordnung sind.
Vor einigen Tagen fragte mein Nachbar, wo ich denn da morgens hingefahren wäre, dass sei doch die falsche Richtung gewesen. Den kürzesten Weg kann jeder, und der Weg zur Arbeit hat nur neun Kilometer.
Wenn ich denn mal damit zur Arbeit fahre.

Natürlich wird der Wagen regelmäßig bewegt, er ist ja nicht zum anschauen gekauft worden.
Und, obwohl es ein Oldtimer ist, Autos wurden selten nur für den Showroom gebaut. Es soll ja auch Leute geben die ihre Dose nur bei absoluter Schönwettergarantie auf den Asphalt bewegen.
Oder zu Veranstaltungen „angetrailert“ kommen, sprich, den Wagen auf dem Anhänger mitführen.
Jeder Jeck ist anders….